prudentiell

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German[edit]

Etymology[edit]

Borrowed from Latin prūdentia +‎ -ell and semantic loan from English prudential.

Pronunciation[edit]

Adjective[edit]

prudentiell (strong nominative masculine singular prudentieller, not comparable)

  1. relating to exercise of prudence as opposed to science, practical and balanced in solving individual cases without unambiguous attachment to a general standard.
    • 2017, Marietta Auer, “Privatrechtsdogmatik und Bereicherungsrecht. Möglichkeiten und Grenzen rationaler Theoriewahl in der Privatrechtswissenschaft”, in Privatrechtsdogmatik im 21. Jahrhundert. Festschrift für Claus-Wilhelm Canaris zum 80. Geburtstag[1], De Gruyter, →DOI, →ISBN, page 514:
      Wissenschaft oder scientia umfasst die methodische Erkenntnis der universellen Prinzipien des Seins, während sich die Klugheit oder prudentia auf die sittliche Einsicht und das richtige Handeln im Einzelfall richtet. Bei Aristoteles fallen Gesetzgebung und Rechtsanwendung nicht in die erstere, sondern in die letztere Kategorie. Dem entspricht die etymologische Verwandtschaft des Begriffs „Dogmatik“ mit δόξα, d.i. der anerkannten Meinung oder allgemein geteilten Überzeugung, deren fallweise Überzeugungskraft bis in die neuere Methodenlehre hinein als rechtstheoretische Grundlage diverser juristischer Argumentationslehren, Topiken und Rhetoriken fungiert. Ein erster Versuch, diese prudentielle Zuordnung aufzuheben und die Rechtswissenschaft zur echten Wissenschaft zu machen, nämlich der des neuzeitlichen Natur- und Vernunftrechts, scheiterte ironischerweise an der Unerfüllbarkeit desselben Ideals naturwissenschaftlicher Exaktheit, vor des-sen Hintergrund das moderne Vernunftrecht selbst erst entstehen konnte.
      (please add an English translation of this quotation)
  2. (ethics) relating to that which should be done for personal gain.
  3. (administrative law) relating to preventive measures for supervisory regulation.

Declension[edit]